Ein perfekter erster Advent

Chor „Next Generation“ sorgte für hochwertige und abwechslungsreiche Unterhaltung

„Was, schon rum?“ Die Zuschauer in der voll besetzten evangelischen Kirche Neckarbischofsheim, waren ehrlich überrascht, dass das von Next Generation temperamentvoll vorgetragene „Rudolph, the red nosed Reindeer“ schon das letzte Lied des Winterkonzerts am ersten Advent sein sollte.

Das lag nicht etwa daran, dass das Konzert kurz war, sondern dass es so abwechslungsreich war, dass die Zeit wie im Nu verflog. In der mit vielen Kerzen in adventliche Stimmung versetzten Kirche boten die 25 sehr präsent auftretenden Sängerinnen und Sänger wunderschöne klare Klänge, die in der tollen Akustik der Kirche eine Wohltat für die zahlreichen Ohrenpaare waren. Zunächst boten sie Lieder aus der Rock- und Popgeschichte wie „I’ll be there for you“, in denen es um echte Freundschaft ging, wie die charmante Moderatorin Corinna Lorenz den Anwesenden erklärte. Bei „Hail Holy Queen“ aus Sister Act war das Publikum restlos begeistert und klatschte rhythmisch korrekt mit. Das Lied wirkte so mitreißend, weil es durch den virtuosen Saxophonisten Achim Müller stellenweise unterstützt wurde. Als Kontrast gab es dagegen das sehr ruhige und einfühlsam gesungene „Hymn“ von Barcley James Harvest, begleitet durch den Gitarristen Bernhard Lorenz, das Gänsehaut auslöste. Zusätzlich belebt wurden einige Titel durch den Cajon-Spieler Nicolas Emmerich, der es verstand, die Titel in ihrem Charakter zu untermauern, ohne sie zu dominieren.

Für eine ganz andere Komponente sorgte der Singverein Neckarbischofsheim, der jetzt einen Block von fünf traditionellen Liedern darbot. Besonders eindrucksvoll waren „Es wird bald ein Stern aufsteigen“ und „Freude der Welt“, bei denen der eine oder andere Zuschauer innerlich mitgesungen hat. Zwischen den Blöcken mit Chorgesang gab es mehrfache kurzweilige Abwechslung. Der bereits erwähnte Saxophonist spielte von der Galerie herunter das klassische Stück „Bist du bei mir“ von J.S. Bach, welches die Kirche mit warmem Klang erfüllte. Der Gitarrist Bernhard Lorenz spielte zusammen mit Herrn Theis am Klavier „Starry Starry Night“, was angesichts der sensiblen Darbietung erst andächtige Stille und anschließend frenetischen Beifall im Publikum erzeugte. Eine Vorführung ganz anderer Art bot Barbara Schneckenberger. Sehr ausdrucksstark verlas sie ein nicht ganz ernst gemeintes Gedicht über die verzweifelte Suche nach einem passenden Weihnachtsgeschenk für die Oma, was für den einen oder anderen sicher nachvollziehbar war.

Nun aber wieder zu den Hauptakteuren des Abends, „Next Generation“, die auch eine andere Seite von sich zeigten. Nachdem Corinna Lorenz den Zuschauern die Texte übersetzt nahegebracht hatte, überzeugte der Chor, teilweise A capella, erst durch ein englisches, dann ein französisches sehr altes Adventslied und zuletzt noch durch das deutsche „Maria durch ein Dornwald ging“. Der Leiter der beiden Chöre, Wolfram Theis, saß meist am Klavier, hatte aber dank der Gitarrenbegleitung und der A capella-Stücke auch die Gelegenheit, den Chor zu dirigieren, was sich hörbar gewinnbringend auf die Exaktheit und die Dynamik des Chores ausgewirkt hat.

Ganz zum Schluss des Konzertes drängten sich beide Chöre auf die Treppenstufen vor dem Altar, um gemeinsam stimmgewaltig „Herbei oh ihr Gläub’gen (Adeste fideles)“ zu singen. Das singfreudige Publikum ließ sich gerne einladen voller Elan mitzusingen. So verließen alle in gehobener Stimmung die Kirche, um davor gleich am Glühweinstand hängen zu bleiben, wo dieser perfekte erste Advent gemütlich ausklang.

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